Tinkerbell

Liebe Tierpfleger und Tierheimmitarbeiter, im Besonderen liebe Lydia,

Vor einer Woche ist Tinkerbell hier eingezogen und super schnell angekommen. Bereits eine Stunde nachdem Lydia weg war hat sie schon das Bett für sich erobert und die erste Aufregung laut schnarchend abgeschlafen.

Erste Spaziergänge meisterte sie problemlos, egal ob Jogger, Radfahrer, laute Männer oder pöbelnde Hunde auf uns zukommen, Tinkerbell lässt sich locker, mit mir und Kan zwischen ihr und der Situation, an allem vorbeiführen. Kommt jemand von hinten, so setzt sie sich meist einfach an die Seite und wartet, bis wir überholt wurden. Sie zeigt viel Freude beim erkunden und orientiert sich häufig an Kan und verlässt sich bei Geräuschen und Gegenständen auf seine Selbstsicherheit. An die neue Leinenlänge musste sie sich erst gewöhnen, es dauerte einige Spaziergänge, bis sie anfing die Langlaufleine auszunutzen. Wenn im Feld mal wieder so gar nichts los ist, man alles überblicken kann, genießt sie bereits maulkorbfreie Strecken.

Nachdem sie ihre anfängliche Angst vorm Fahrrad überwunden hat konnte sie nun beweisen wie toll sie locker nebenher traben kann. In vielen Begegnungen scheint ihr die zusätzliche Barriere zur Situation Sicherheit zu geben, hier kann sie ohne einen Blick entspannt vorbei traben.

Mit ihrer spielerischen Jugend hat sie auch Kan zu täglichen wilden 5 Minuten toben und raufen motiviert. Doch auch für ausgelassene Spiele hat sie schon jüngere und wilde Freunde gefunden, die sich an ihrer Langlaufleine und ihrer ruppigen Art nicht stören. Ihr bisher liebster Spielkumpel „Aiko“, ein Kuzhaarcollierüde, wetzt mit ihr durch die Felder, mit großen Sprüngen über die Deichgräben, bis sie fix und fertig im Gras liegt. Und sogar seinen Besitzer hat sie auch von vornherein als netten Menschen deklariert.

Ihre Hundesitterin hat mit einem gemeinsamen Spaziergang und einer Hand voll Leckerli auf Anhieb ihr Herz erobert und sich gleich am ersten Tag Küsschen und Kuscheleinheiten verdient.

Auch die Futterumstellung auf BARF scheint ihr zu schmecken und klappt bisher ohne Probleme.

Tinkerbell zeigt sich unglaublich lebensfroh und glücklich, sie kann sich über Kleinigkeiten, wie nach Hause zu kommen oder ein Spielzeug wieder zu finden, unglaublich freuen und dieser Freude überschwänglich Ausdruck verleihen. Aber auch Ruhe findet sie schnell und versteht auch schon, dass sie nicht immer im Mittelpunkt steht. Dann legt sie sich meistens zu Kan, kuschelt sich neben ihn und schaltet absolut ab.

Wenn draußen mal was los ist schaut sie eigentlich nur kurz auf, ein Blick aus dem Fenster, einer zu Kan und mir. Solange wir entspannt sind zeigt sie eher neugieriges Interesse als unsichere Aggression.

Bisher musste Tinkerbell nicht einmal „aus der Jacke platzen“, ist noch gegen keine Scheibe gesprungen und auch nicht nach vorne geschossen. Solange man mit dem Kopf bei ihr ist und ihr die nötige Sicherheit bietet verlässt sie sich absolut auf mich und Kan. Und mit ihrem Wunsch zu gefallen lernt sie super schnell und setzt bereits eigenständig kleine Rituale um.

Ich möchte euch von Herzen danken, für eure tolle Vorarbeit an Tinkerbell und euer Vertrauen in mich, trotz dass alles so schnell ging. Danke für eure ehrlichen Berichte, das durchstöbern der Vorgeschichte und das Verständnis fürs Tier. Tausend Dank für die schöne Übergabe mit Bezugstierpflegerin, Kuscheldecke und Lieblingsspielzeug, die es einem so sensiblen Tier doch wohl um einiges leichter macht. Und vorallem danke für dieses wundervolle Familienmitglied, das jedem Tag mit einer liebevollen Schlabberzunge ein Lächeln aufmalt.

Bitte macht weiter so, denn ihr macht eine tolle Arbeit und macht offensichtlich das Beste für die Tiere aus der Tierheimsituation. Bei euch bekommen auch arbeitsintensivere Tiere eine Chance, jeder Charakter wird genommen wie er ist und jede Macke als Teil des Individuums anerkannt.

Lasst eure Schützlinge strahlen, kommt gut durch die Weihnachtszeit und bleibt gesund.

Mit vielen lieben Grüßen

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