Käsi

Sonstiges:
- kastriert
- Spezialkenntnisse erforderlich
Pate(n):
Käsi ist ein seinen Menschen gegenüber sehr herzlicher und anhänglicher Hund, der gefallen und alles richtig machen möchte, wenn er der Person voll und ganz vertraut. Er will dann möglichst nah und immer dabei sein, er vergöttert seinen Menschen nahezu und lässt ihn kaum aus den Augen. Man merkt ihm seine Verlustängste deutlich an - man braucht viel Zeit und Training, um seine Sorgen und das Kontrollverhalten etwas abzumildern. Käsi ist sehr verschmust und auch lernbegierig. Tricktraining ist zum Beispiel ein großer Spaß für ihn. Er versteht unheimlich schnell, sodass es eine wahre Freude für ihn und seine Menschen ist, mit ihm zu arbeiten. Gibt ihm seine Person verbal und durch Körperkontakt Sicherheit, fährt Käsi sofort einen Gang herunter und entspannt sichtlich. Er braucht dringend diesen einen Menschen, der ihm Ruhe und Selbstsicherheit gibt.
Misstrauisch wird er aber auch bei seinen Lieblingsmenschen in allen Situationen, die Richtung tierärztlicher oder jeglicher Untersuchungen/Manipulation am Körper gehen. Dann kann er verletzen und muss mit Maulkorb abgesichert werden. Mit Training ist er in den Jahren, die er bereits bei uns ist, schon viel besser geworden und lässt sich mit dem richtigen Händchen, Zuspruch und entsprechender Absicherung gefahrlos, aber sehr angespannt durch die meisten Untersuchungen führen. Am empfindlichsten ist er an seinen Ohren. Das ist nicht wirklich ein Wunder, da er bei Ankunft im Tierheim mit einer schweren, chronischen Ohrenentzündung und einem unbehandelten Blutohr zu kämpfen hatte. Käsi wurde von seinem letzten Halter ausgesetzt und hat offenbar eine ziemlich Odyssee und mehrere Halter hinter sich.
Fremde Menschen sind Käsi oft ein Dorn im Auge. An den meisten geht er vorbildlich vorbei und lässt sich von ihnen nicht stören. Regelmäßig reagiert er aber plötzlich und massiv nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" und schnellt lauthals und drohend in Richtung der fremden Person. Zur Sicherheit wird Käsi außerhalb unseres Geländes mit Maulkorb geführt. Nicht immer ist sofort erkennbar, was ihn an den Menschen getriggert hat. Ungewöhnliche Bewegungen des fremden Menschen (plötzliches Stehenbleiben und Starren) oder spezielle Kleidung (z. B. Kapuze auf, Begegnung im Dunkeln) führen am ehesten zu dem Verhalten. Wie schnell und ob Käsi mit jemandem warm wird, ist sehr individuell. Menschen, die ein gutes Händchen und Gefühl für Hunde wie ihn haben, kamen in der Vergangenheit schon in ziemlich kurzer Zeit an sein Herz heran, während er die Nähe von anderen auch nach längerer Zeit nicht akzeptieren würde. Für Kinder im neuen Zuhause eignet sich Käsi nicht, die Verletzungsgefahr ist zu groß.
Beim Gassigehen läuft Käsi die meiste Zeit direkt neben dem Menschen und zieht, außer in oben genannten Situationen, nie an der Leine. Er muss sich immer wieder vergewissern, dass sein Mensch noch da ist und lässt ihn kaum aus den Augen. Käsi ist sehr gerne mit seinem Menschen unterwegs und genießt seine Spaziergänge, muss es manchmal aber schon aufgrund seiner Altersarthrosen etwas langsamer angehen lassen.
Das Zusammenspiel mit Artgenossen ist sehr sympathieabhängig und individuell. Käsi sind freundliche Hündinnen in der Regel am liebsten, er kommt aber auch mit den meisten sozialverträglichen Rüden gut zurecht, solange sie ihn nicht bedrängen oder auf andere Weise provozieren. Unterschreitet jemand seine Individualdistanz oder macht ihm Ressourcen streitig, lässt Käsi das nicht durchgehen. Ein Zusammenleben mit anderen Hunden ist also nicht unmöglich, muss aber von der Kombination der Charaktere her gut zueinander passen.
Durch Käsis große Verlustängste und Nervosität, wenn er zurückgelassen wird, wird er wahrscheinlich auch in einem neuen Zuhause große Probleme damit haben, alleine zu bleiben. Es ist schwer zu sagen, ob dies mit langer Eingewöhnung und Zeit noch in den Griff zu bekommen ist. Deshalb sollte es im Zweifelsfall eine Möglichkeit geben, ihm das Alleinsein nicht mehr zumuten zu müssen. Die ersten Monate im Tierheim waren für ihn deshalb extrem schwer. In seiner Verzweiflung hat er viel zerstört bis hin zum Verbiegen von Metallgitter. Er hat sich zwar an Vieles gewöhnt und ist viel ruhiger geworden, leidet aber insgesamt unter der Tierheimsituation und vor allem, dass er nicht ständig bei einer Bezugsperson sein darf. Am meisten Stress hat er, wenn sich fremde Leute auf dem Gelände bewegen, dann fängt er wieder an sein Inventar zu zerstören. Kommt er zur Ruhe, hört er in der Regel damit auf. Bei hohem Stress trinkt Käsi auch vermehrt und muss öfters nach draußen zum Lösen, damit er nicht hineinmacht.
Autofahren macht Käsi sehr nervös, am besten sollte beim Fahren eine Bezugsperson bei ihm sitzen. Insgesamt ist sein Verhalten hier mit der Zeit besser geworden, anfangs hatte er regelrecht Panik im Auto. In der Nähe seines Menschen ist es für ihn erträglicher.
Käsi bekommt aufgrund von Problemen mit dem Bewegungsapparat monatliche Librela-Injektionen, die gut bei ihm anschlagen und seine Lebensqualität verbessern. Zusätzlich macht unserer Hundetrainerin mit ihm Physio-Übungen. Beides sollte auch im neuen Zuhause beibehalten werden. Treppen steigen ist leider nichts mehr für Käsi, sein Zuhause müsste also weitestgehend ebenerdig zu erreichen sein.
Schreiben Sie uns bei Interesse bitte eine E-Mail an info@tierheim-elmshorn.de mit Ihrer Rufnummer und einer kleinen Beschreibung zu sich selbst. Alternativ erreichen Sie uns zu den Bürozeiten Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 14:30 bis 17:30 Uhr telefonisch unter 0412184921.
Gewicht: 30 kg
Schulterhöhe: ~ 50 cm
letzte Überarbeitung des Textes: 03.02.25