Kuba
Sonstiges:
- Jagdtrieb vorhanden
- Spezialkenntnisse erforderlich
Pate(n):
Unser Sorgenpinscher Kuba... eigentlich wurde Kuba aus gesundheitlichen Gründen seiner ersten Halter im Frühjahr 2024 an uns abgegeben und nicht aufgrund von Verhaltensproblemen. Nun hoffen wir, dass der Kleine nicht zum Langsitzer wird.
Kuba ist eine echte Marke. Keck, aufgeweckt, voll im Flegelalter, schnell wie ein Windhund, clever, rotzfrech, immer ein bisschen "drüber" und kontrollierend. Gleichzeitig sucht er bei seinen Menschen auch viel Nähe, ist verschmust, verspielt, zuckersüß und gerne im Mittelpunkt. Was seine Vermittlung nun erschwert: Kuba hat gelernt Menschen mithilfe seiner Beißerchen zu maßregeln, wenn ihm etwas nicht passt. Das Verhalten, das mit Drohsignalen und "Zwacken" anfing, hat sich nach zu vielen Erfolgserlebnissen etabliert und er zeigt nun leider klare Verletzungsabsichten.
Bereits als Junghund hat Kuba vermutlich wenig Grenzen kennengelernt und scheint mehr "Schoßhund" gewesen zu sein. Oft sind es die Hunde, die keine oder wenig Anleitung erhalten haben, die später ein kontrollierendes Verhalten wie Kuba zeigen. Nach seiner Vermittlung bei uns soll es erst keine wirklichen Probleme gegeben haben, nach einigen Wochen fing Kuba immer mehr an, seinen Haltern gegenüber Ressourcen zu verteidigen, v. a. Liegeplätze auf dem Bett und Sofa oder Futter bzw. Erbrochenes. Als sich dies weiter hochschaukelte und er zeitweise für sie nicht mehr anfassbar war, um z. B. sein Geschirr an- oder auszuziehen, war die Mensch-Hund-Beziehung bereits so strapaziert, dass ein Training nicht mehr in Frage kam. Kuba kam zurück zu uns ins Tierheim. Bei einer späteren Interessentin zeigte sich das Verhalten im häuslichen Bereich noch schneller und deutlicher als zuvor, sodass diese Vermittlung nicht zustande kam.
Eine Voraussetzung für Kubas Vermittlung ist nun eine längere, schrittweise Begleitung ins neue Zuhause mit begleitendem Training durch unsere Trainerin/uns Tierpflegerinnen, da die Probleme bisher vor allem im häuslichen Bereich und täglichen Zusammenleben auftreten. Im Tierheim ist Kuba schon mal ein kleiner Frechdachs und stellt hin und wieder in Frage, ob und wie schnell er etwas tun soll, wenn wir etwas von ihm verlangen, er zeigt uns Tierpflegerinnen gegenüber dabei aber kein ernsthaft gefährliches Verhalten. Dass er dazu aber in der Lage ist und im Zweifelsfall zubeißen wird, hat er gezeigt. Nach einem längeren Maulkorbtraining akzeptiert Kuba das Tragen eines Maulkorbs. Diesen trägt er in allen kritischen Situationen und beim Kennenlernen fremder Personen. Abgesehen von den geschilderten Situationen ist er Menschen gegenüber grundlegend freundlich eingestellt, mag es aber nicht, zu schnell bedrängt und angefasst zu werden. Er sucht von selbst den Kontakt und das dann schnell mit vollem Körpereinsatz, wenn er einen erstmal mag. Dabei sollte man dann bereits die Balance finden, wie weit sein Verhalten ok und spielerisch ist und ab wann dann evtl. schon sein kontrollierendes Verhalten einsetzt, das ruhig, aber bestimmt unterbrochen wird.
Klare Grenzen und Strukturen werden bei Kuba für ein auf Dauer harmonisches Zusammenleben unerlässlich sein. Wir vermitteln Kuba nur an Menschen mit entsprechenden fortgeschrittenen Kenntnissen und die sein Verhalten von Anfang an ernst nehmen. Kuba wird nicht an Hundeanfänger und nicht an Haushalte mit Kindern vermittelt. Er soll endlich sein Zuhause finden und kein weiteres Hin und Her mehr ertragen müssen.
Beim Gassigehen ist Kuba aufgeregt, zieht zeitweise, aber nicht durchgehend und zeigt Jagdtrieb. Er ist mit Begeisterung für lange Spaziergänge zu haben. Mit den Sinnen ist er dabei aber voll mit seiner Umgebung beschäftigt und scannt alles unablässig ab. Ohne Leine wäre er bei einer Ablenkung erstmal über alle Berge. Hier ist Training nötig, dass er mit seiner Aufmerksamkeit auch im Zweifelsfall bei seinen Menschen bleibt.
Mit Artgenossen war Kuba in der Vergangenheit auf neutralem Boden gut verträglich, er freut sich im ersten Moment über sie, kann an der Leine aber auch mal keifen. Auf engem Raum und in der Nähe von interessanten Ressourcen kommt es sehr auf die Chemie zwischen ihm und dem Artgenossen an. Intakten Rüden gegenüber ist Kuba offenbar angespannter und hat in der Vergangenheit schon mal eine ernste Prügelei ausgelöst. Das Miteinander mit Hündinnen und männlichen Kastraten klappte bisher wesentlich besser. Manche vergöttert Kuba nahezu und lässt sich von ihnen auch ohne Gegenwehr die Meinung geigen, wenn er es mit seiner Nähe wieder übertreibt. Man beobachtet auch hier viel kontrollierendes Verhalten oder Ansätze dazu. Die Hunde, die er mag, sieht er auch ein wenig als sein Eigentum, das er vor anderen verteidigt.
Beim Autofahren ist Kuba sehr aufgeregt und kann Sachen zerbeißen. Er sollte im Auto lieber erstmal in einer geeigneten Box gesichert sein. Ein Gurt ist nämlich vor ihm nicht sicher. ;)
Im Tierheim markiert Kuba durch die Anwesenheit der vielen Hunde viel, auch in seinem Zimmer. Bisher war er aber in den Haushalten, in denen er gelebt hat, stubenrein.
Alleinebleiben konnte Kuba im letzten Zuhause nach der Eingewöhnungsphase ohne Probleme. Im ersten Zuhause musste er dies fast nie.
Schreiben Sie uns bei Interesse gerne eine E-Mail an info@tierheim-elmshorn.de mit Ihrer Rufnummer und einer kleinen Beschreibung zu sich selbst. Alternativ erreichen Sie uns zu den Bürozeiten Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 14:30 bis 17:30 Uhr telefonisch unter 0412184921.
Gewicht: 7,5 kg
Schulterhöhe: ~ 38 cm
letzte Überarbeitung des Textes: 20.09.24