Maui

Maui ist unser großer Herzensbrecher und Schmusebär. Eigentlich ist er noch ein großes Baby, das die Welt kennenlernt. Oder eher Teenager, denn er steckt ja gerade im Flegelalter fest und testet sich gern aus. Menschen gegenüber ist Maui nach Kennenlernen sehr freundlich, aber teils auch ungestüm und bei so mancher Person nahezu frech, wenn er merkt, dass er damit durchkommt oder sie einfach noch neu sind. Das bezieht sich auf körperliches Bedrängen oder auch Festhalten von Kleidung, Leine o. ä. Bei seinen Tierpflegerinnen, die er schon lange kennt, verhält er sich dagegen mittlerweile sehr unkompliziert, lässt sich gut anleiten, ist sehr aufmerksam, sanft, sensibel, guckt mit großen Kulleraugen, verteilt vorsichtig Knutschis und möchte gefallen.

Was er gar nicht mag, sind Menschen, die von ihm Kadavergehorsam einfordern, laut und übergriffig sind. Dann bekommt er Angst, zeigt Meideverhalten oder könnte in der Not auch drohen/zuschnappen. Natürlich benötigt Maui eine klare Linie und Struktur, die ihm aber selbstverständlich ruhig und souverän vermittelt werden sollte. Maui kam ursprünglich im Herbst 2023 als Fundhund zu uns und war bis Februar 2024 für einige Wochen vermittelt. Wegen Überforderung gab man ihn wieder ins Tierheim. Anfangs hatte Maui recht viele Ängste, konnte nicht in alle Räume gehen oder durch dunkle Durchgänge, blieb beim Gassigehen oft stehen und mochte nicht weiter. Dies hat sich soweit komplett gelegt, er hat aber hin und wieder noch Tendenzen zu zögern oder den Rückwärtsgang einzulegen, z. B. wenn jemand unnatürlich und plötzlich nach ihm greift o. ä. Er braucht eine Person an seiner Seite, die ihm sehr liebevoll, aber bestimmt den Weg weist und vor allem erkennt, ob er sich gerade aus Unsicherheit sperrt oder wirklich "bockig" ist.

Im neuen Zuhause sollte man schon so viele Kenntnisse und Erfahrung haben, dass Maui sich weiter zum Positiven entwickelt und keine Rückschritte macht. Kinder im Haushalt sollten schon etwas größer sein.

Beim Gassigehen ist Maui, abgesehen von Hundebegegnungen, unkompliziert und ein angenehmer Begleiter. Er läuft gut und gerne mit. Bei entgegenkommenden Hunden zeigt Maui schnell großen Unmut, wenn er nicht zu ihnen kann. Seine Frustrationstoleranz ist hier noch sehr klein bzw. nimmt mit jeder zusätzlichen Hundebegegnung ab. Dies steigert sich dann so weit, dass er versucht, in die Leine zu beißen, aber auch in den Arm der ihn führenden Person. Zur Sicherheit trägt er deshalb beim Gassigehen einen Maulkorb. Hier muss auch im neuen Zuhause noch viel trainiert werden.

Bei weiblichen Artgenossen ist Maui ein wahrer Gentleman. Er liebt Hündinnen und lässt sich von ihnen auch mal die Meinung geigen. Dann fügt und trollt er sich halt und macht bisher keinerlei Anstalten auf den Stress einzugehen, geschweige denn, Prügeleien anzufangen. Anders könnte dies in Zukunft bei Rüden aussehen. Anfangs war er von jedem Hund begeistert, der mit ihm spielen mochte und wohnte auch problemlos mit intakten Rüden zusammen. Mittlerweile verhält sich Maui Rüden gegenüber immer angespannter, legt viel das Kinn auf ihren Rücken, versucht aufzureiten und ihren Bewegungsradius einzuschränken, selbst wenn diese nicht auf ihn eingehen. Auch wenn wir nicht Mauis genaues Alter kennen: Von seiner körperlichen und geistigen Entwicklung her wird er gerade erst erwachsen. Eine Hündin im neuen Zuhause wird Maui mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unheimlich freuen, ein potenter Rüde voraussichtlich weniger - dies muss individuell getestet werden.

Das Alleinebleiben in einer Wohnung muss mit Maui noch geübt werden. Im Tierheim zerstört er gerne Plüschtiere oder Kissen ...also die üblichen Sachen ;) ...ist aber nicht übermäßig auffällig, wenn wir nicht in der Nähe sind. Meist liegt er dann in seinem Bett und schläft oder albert mit seiner WG-Partnerin herum. Eine Vorliebe Dinge anzunagen oder sein Geschirr, Halsband, Leine zu zerbeißen hat Maui uns bereits des Öfteren gezeigt. Dies ist für sein Alter aber auch nicht allzu ungewöhnlich, vor allem, wenn man Langeweile oder Frust hat. Einen Plan B, falls es mit dem Alleinebleiben nicht so funktioniert, wie gedacht, sollte es auf jeden Fall geben.

Bei uns im Tierheim zeigt sich Maui stubenrein.

Maui macht jede Woche Physio mit Eileen Schmidt von Rudelbalance. Hierbei wird seine Körperhaltung verbessert und gestärkt, da er Tendenzen zu einem Senkrücken zeigt. Außerdem genießt er seine Physio-Sessions unendlich und ist danach viel ausgeglichener. =)

Schreiben Sie uns bei Interesse gerne eine E-Mail an info@tierheim-elmshorn.de mit Ihrer Rufnummer und einer kleinen Beschreibung zu sich selbst. Alternativ erreichen Sie uns zu den Bürozeiten Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 14:30 bis 17:30 Uhr telefonisch unter 0412184921.

Gewicht: 36 kg
Schulterhöhe: ~ 60 cm

letzte Überarbeitung des Textes: 22.09.24